Chronikauszug des Jahres 1923
Die folgenden Blätter stellen einen Auszug aus der Boker Chronik (Chronik Boke II) des Jahres 1923 dar.
Bei der Übertragung der Originalschriften in die heutige Druckschrift wurde die Struktur der Chronik möglichst beibehalten.
Eine Seite des handschriftlichen Originals entspricht somit auch einer Seite in der Übertragung.
Auch die Interpunktion und die Orthographie des Originals wurde ohne Korrektur übernommen.
Was so alles in dem Jahr 1923 passierte, können Sie in dem folgenden Chronikauszug nachlesen.
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1923
Das Jahr 1923 sollte ein Leidens=
jahr infolge des verlorenen Krieges für
Deutschland, namentlich für die Ruhrbevöl=
kerung werden. Da es Deutschland nicht
möglich war die Reparationsleistungen an
die früheren Feinde restlos zu erfüllen, be=
nutzten Frankreich und Belgien diese
willkommene Gelegenheit um das Ruhrrevier
zu besetzen, um wie sie sagten sich Pfänder
zu sichern. Hauptsächlich hatten sie es auf die Koks=
und Kohlenbestände abgesehen. Später wurde
jedoch auch sonstiges Material besonders aber
auch Geld in großen Massen aus den Banken
und sogar von Privatpersonen geraubt. Deutschland
war mangels einer Armee wehrlos und
konnte den Eindringlingen nur den pasiven
Widerstand entgegen setzen, d. h. die Beamten
namentlich die Eisenbahner weigerten sich für
die fremde Besatzung Dienste zu leisten und
die Arbeiter erklärten nicht unter Bajonetten
arbeiten zu wollen. Aus diesem Grunde erhielten
Frankreich
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Frankreich und Belgien nur monatlich einen kleinen
Bruchteil dessen, was wir bisher freiwillig geliefert
hatten. Die Folgen der Besatzung machten sich jedoch
an den mächtigen emporschnellen der Preise und
unserer immer rapider sinkenden Valuta be=
merkbar. Der Dollar stand am Ende d. M. bereits
auf 50 000,- M.18
Am 23ten Januar starb nach fünfjährigem Wirken
in Boke der hochw. Pfarrer und Landdechant Dr. theol.
et. philos. Christian Schnitz. Die Beerdigung
fand unter großer Beteiligung seiner Amtsbrüder
und Pfarrkinder statt.
Den 24ten d. M. wurde die Reparatur am
Kirchendach nächst der Schule beendet, dieselbe kostete
748 000,- M. Am 28ten erfolgte die Gründung des landw.
Bezirksvereins Boke. Die Witterung war im
Januar milde und meistens regnerisch. Am 2ten Februar
trat die Lippe mehrere Tage aus. Das Wetter war
in diesem Monate wie im Januar. Zu Ende d. M.
wurde der Postwagenverkehr von Salzkotten nach Boke
eingestellt. In der Nacht vom 1 auf den 2 März
wurden dem Gastwirt Pamme mehrere Tischtücher
und
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18 Chronik d. Menschheit, S. 894: „Deutsches Reich, 11.1.1923 (...) Französische und belgische Truppen besetzen wegen
nicht gezahlter Reparationsleistungen das Ruhrgebiet. Die Reparationen, die Deutschland zu leisten hat, sind auf der
Alliiertenkonferenz in Paris am 29. Januar 1921 auf 226 Milliarden Goldmark festgelegt worden. Doch Kriegs und
Wirtschaftskrise machen es Deutschland fast unmöglich, diese Zahlungen aufzubringen. Da es an Bargeld fehlt, kann ein Teil
der Reparationen in Sachleistungen abgetragen werden. Die Situation eskaliert, als 1921 ein von deutscher Seite
abgeschickter Holztransport an Frankreich abgelehnt und statt dessen Barzahlung verlangt wurde. Die Deutschen stellen
daraufhin ihre Leistungen ein. Wegen der noch ausstehenden Reparationszahlungen marschieren nun französische und
belgische Truppen ins Ruhrgebiet ein. Die Bevölkerung leistet den Besatzern passiven Widerstand. Überall gibt es Streiks
und Sabotageakte. Eine zentrale Rolle spielen die Eisenbahner, die den Abtransport von Kohle, dem Hauptanteil der
Sachlieferungen an Frankreich durch Stillegung von einzelnen Bahnhöfen zu verhindern suchen.“
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und ein Fahrrad gestohlen. Desgleichen wurde
in der Nacht vom 5 auf den 6 dem Hermann
Hennemeier (Feldherms) das Fleisch von einem
Schweine entwendet. Von den Dieben fehlte jede
Spur. Die Witterung im März war meistens
namentlich in der letzten Hälfte schön und trocken.
Weil das schöne Wetter auch im April anhielt
wurde das Vieh schon vielfach zu Anfang d. M.
auf die Weide getrieben, wo es hinreichend
Futter fand. Dieses kam den Landwirten, weil
die wenigen Futtervoräte bereitz aufgezehrt waren,
sehr zu statten. Auch konnten wegen der schönen
Witterung die meisten Frühjahrbestellungen in
diesem Monate beendet werden. Gestohlen wurde
wieder in der Nacht vom 9 auf dem 10 und vom
14 auf dem 15 in der Gastwirtschaft von Ww. Kiffe.
Das erste Mal fielen den Dieben Cigaretten,
Cigarren und Schokolade im Werte von 140 000,- M
und das 2te Mal über 100 Eier in die Hände.
Am 30 April wurde unser neue Pfarrer,
Namens Joseph Werth feierlich eingeführt. Des
Morgends wurde er mit Reitern und Radfahrern
von
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von der Boker-Thüler Grenze abgeholt, darauf auf
dem Kirchplatze angekommen vom bisherigen Pfarr=
verweser Herrn Kaplan Inkmann durch eine Anrede
begrüßt und anschließend durch den Dechanten
in sein neues Amt eingeführt. Am Abend
wurde ihm zu Ehren ein schöner Fackelnzug
veranstaltet, wobei auch die im vorigen Jahre
gegründete Boker Musikkapelle mitwirkte.
Der neue Herr stamt aus dem Kreise Olpe
und wirkte zuletzt in Herdringen bei Hüsten.
Am 1. Mai wurde in Boke anstelle
der zweiten Lehrerin ein zweiter Lehrer angestellt.
Namens Halberscheidt
Der neue Lehrer | ist gebürtig von Steinhausen und
wirkte zuletzt in Helmern. Das Wetter war im
Mai mit Ausnahme von 3 schönen Tagen im Anfang,
ortwährend sehr kalt und regnerisch.
Bei der am 1 Juni stattgefundenen Schweine=
zählung wurden in der hiesigen Gemeinde 599 St.
gezählt. Das kalte und regnerische Wetter hielt
auch den ganzen Juni hindurch an. Die ältesten
Leute erinnerten sich nicht je so etwas erlebt
zu haben. Die Zeitungen schrieben daß der
Juni
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Juni seit 1817 nicht so naß und kalt gewesen
sei. Infolgedessen kamen die Kartoffeln ganz
verspätet und sehr lückenhaft aus der Erde. Auch
das Gemüse namentlich die Bohnen standen sehr
schlecht. Besonders Besorgnis erregend war der
Stand der Runkelnpflanzen, welche gar nicht wachsen
wollten, sondern immer mehr von den Beeten ver=
schwanden. Dahingegen stand das Winter= und
Sommergetreide, sowie auch der Graswuchs sehr schön.
Der Juli brachte endlich den so nöti=
gen Witterungswechsel. Es stellte sich gleich zu
Anfang d. M. eine sehr große Hitze ein,
welche bald, da noch genügend Feuchtigkeit
vorhanden war, alle Feld= u. Gartenfrüchte
üppig emporschießen ließ. Daher war auch
die Heuernte recht gut. Ein Nummer Gras
kostete am Boker Kanale 6 – 8 Centn. Roggen
in Geld; Einzelne noch bedeutend mehr.
Am 13 Juli erhielt der Schäfer Joseph Leiwes=
meier Heitwinkel einen Hitzschlag, wovon
er sich aber bald wieder erholte. Dann wurden
am 18 Herrmann Hennemeier (Feldhärm)
zwei
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zwei Anzüge, 15 Eier und 1 Stück Speck des Nachts aus
dem Hause entwendet.
Infolge des naßkalten Frühjahrs war die
Roggenernte d. J. 14 Tage später. Der Strohertrag
war hier sehr gut, sodaß viele die Ernte kaum
unter bringen konnten, jedoch war der Körner=
ertrag kaum mittelmäßig. Wegen der traurigen
Lage worin sich unser Vaterland befand wurde
hier wie auch in fast ganz Deutschland auf das
feiern das üblichen Festes verzichtet. Das
Wetter im August war überwiegend regnerisch.
Die Grummeternte im September
war wegen des vielen Regenwetters
sehr spät, sodaß sie sich bis Mitte Oktober
hinzog. Der Ertrag war recht zufriedenstellend.
Ein Nummer Gras kostete am Kanale etwa
durchschnittlich den Preis für 12 Pfund Butter.
Bei der am 1 Oktober stattgefundenen
Viehzählung wurden in der hiesigen Gemeinde
gezählt: 641 St. Rindvieh 19 St. Schafe und
618 St. Schweine. Am 11 d. M. wurden Untern-
Eichen durch den Landjäger Behsler Thüle
und
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und mit Hilfe von handfesten Bewohnern
aus Boke und Mantinghausen 2 Burschen
und ein Frauenzimmer festgenommen,
welche am 9ten den Wirth Köthemann
gen. Jahsmeier Mantinghausen viele wert=
volle Kleidungsstücke gestohlen hatte. Nachdem
ihnen eine tüchtige Tracht Prügel verabreicht
war, wurden sie hinter Schloß und Riegel
gebracht. Infolge des vielen Regens trat die
Lippe am 11ten aus ihren Ufern, wodurch die
Nachweide für das Rindvieh namentlich aber
der Schafe verdorben wurde. Die Kartoffelnernte
konnte erst in der 2ten Oktoberhälfte stattfinden.
Der Boden war hierbei noch stellenweise so
feucht, sodaß das Wasser in den Furchen stand.
Der Ertrag war auf einigen Grundstücken
mittelmäßig auf den meisten schlecht.
In der Nacht vom 3 auf den 4ten Nov.
wurde in der Wirtschaft Pamme ein Ein=
bruchsdiebstahl verübt. Hierbei wurden eine
größere Menge Schnaps und Rauchwaren 19
gestohlen. Auch wurden im Laufe der Monate
November
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19 Der Begriff „Rauchwaren“ oder „Rauhwaren“ stammt eigentlich aus dem Kürschnerhandwerk und bezeichnet
dort „Tierfelle, die durch Veredelung zu Pelzwerk verarbeitet werden“ (Wissen Für Alle, S. 1462).
Offensichtlich wird er hier – wie allgemein üblich in der Nachkriegszeit – umgangssprachlich für Tabakwaren
verwendet. Strittmatter, S. 184: „Mein Bruder sieht den Tabakstengel-Häcksel, den ich rauche, sein Bruderherz
geht mit ihm durch, er beschenkt mich reichlich und noch mehr. Auch Vater wird mit Rauchwaren versorgt.
Jemand, der nicht empfindlich uff die Wörter war, einer, der nicht wußte, daß der Begriff Rauchwaren in die
Kürschnersprache gehört, hat ihn in die Marketendersprache entführt.“
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November und Dezember fast allen hiesigen Schaf=
besitzern das Nachts einzelne Schafe aus den
Hürden gestohlen. Am 18 d. M. fiel der erste
Schnee, wozu sich auch etwas Frost gesellte, um
jedoch bald wieder milderer Witterung Platz zu
machen. Die Martini Marktpreise stellten sich
an der Paderborner Berliner Getreidebörse wie folgt:
Weizen - - - 8,50 – 8,75 M pro Centn.
Roggen - - - 8,25 – 8,35 „ „ „
Gerste - - - 8,35 – 8,40 „ „ „
Hafer - - - 7,90 – 8,00 „ „ „
Der Höchstpreis für Kartoffeln war 2,00 „ „ „
Diese Preise sind Goldpreise. Da am 12 Nov.
der Dollar auf 630 Milliarden, und demnach 1
Goldmark auf 150 Milliarden stand, so ist leicht
auszurechnen welch eine ungeheuere Summe
1 Centn. Korn in Papiermark kostete.
Im Laufe d. M. wurde durch den hochw.
Herrn Pfarrer Werth in Boke und Anreppen
ein Roggenkolekte abgehalten. Von dem
Ertrage wurde den verst. Herrn Pfarrer
Dr. Schnitz ein Denkmal errichtet und mit
dem
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dem Reste mehrere alte Statuen, welche
1890 aus der Kirche entfernt waren renoviert.
Anfangs Dezember wurden bei Nacht
der Ww. Tönsmeier Untern-Eichen 10 – 12 Centn.
Roggen gestohlen. Am 8 Dez. wurde hierselbst eine
Jungfrauen-Kongregration gegründet. In der
Nacht vom 18. zum 19. trat Schneefall ein und
es stellte sich almählig ein strenger Winter ein.
Gegen Ende des Monats lag der Schnee etwa
ein Fuß hoch.
Das Jahr 1923 naht sich seinem Ende.
Es war für Deutschland ein Jahr der Trauer,
der Entbehrung und Schmach. In politischer wirt=
schaftlicher und finanzieller Beziehung war es
geradezu kathastrophal. Die Rheinprovinz und
das Ruhrgebiet wurde von den Besatzungsmäch=
ten, namentlich Frankreich und Belgien zuletzt
immer mehr vom Reiche abgeschnürt und es wurde
mit List und Gewalt versucht hiervon einen
von Deutschland getrennten Staat zu gründen,
was jedoch an der Treue der Bevölkerung
scheiterte. Hierfür mußte diese aber schwer
durch
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durch allerlei Schikane büßen. Wer den Befehlen der
feindlichen Truppen entgegen handelte wurde sehr schwer
bestraft, viele sogar mit dem Tode. Eine größere
Anzahl namentlich höhere Beamte wurden ausgewie=
sen. Als die Besatzungsmächte fast sämtliche Eisen=
bahnlinien, Zechen und industriellen Werke besetzt
hatten, die Beamten und Arbeiter sich aber
weigerten für die feindliche Regie zu arbeiten,
wuchs die Not mit jedem Tage mehr. Als im
Herbst das Reich mangels der nötigen Mittel außer
Stande war, die Bevölkerung hinreichend zu unter=
stützen, brach der pasive Wiederstand zusammen.
Um die Massen vor Verelendung und dem Hunger=
tode zu schützen, mußte notgedrungen mit der
französisch-belgischen Regie verhandelt und
unter schweren Bedingungen gearbeitet werden. 20
Aber auch im unbesetzten Deutschland war
die Not sehr groß. Infolge der immer mehr
wachsenden Geldentwertung konnten die Gehalts=
und Lohnempfänger für das Geld nicht viel
mehr kaufen, wenn es ihnen ausbezahlt
wurde. Im Herbst wurde es so schlimm
sodaß
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20 Chronik d. Menschheit, S. 894: „Angesichts der katastrophalen Wirtschafts- und Finanzlage des Deutschen
Reiches läßt Reichskanzler Gustav Stresemann den passiven Widerstand gegen die französisch-belgische
Ruhrbesetzung ... wieder abbrechen.“
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sodaß ein Arbeiter für einen Wochenlohn
oft kaum noch ein Brot für seine Familie kaufen
konnte; denn die Geschäfte berechneten ihre
Waren nach dem Dollarkurs, die Löhne und Ge=
hälter wurden aber nur von Zeit zu Zeit
erhöht. Auch für die Landwirtschaft brachten diese
traurigen Finanzverhältnisse sehr große Ver=
luste. Wer heute ein Tier oder sonst etwas
verkaufen und erst morgen oder in ein
paar Tagen das Geld bei Ablieferung erhielt,
der konnte wenn der Dollar an der Börse in=
zwischen tüchtig stieg, für ein Schwein noch
ein Ferkeln, für ein Rind ein paar Schuh
und für ein Pferd vieleicht noch einen
Anzug kaufen u.s.w. Zuletzt wurde nur
noch getauscht oder gegen Korn verkauft. Wer
Geld in den Monaten September Oktober und
November einnahm, mußte es noch am selben
Tage wieder in Waren anlegen, wenn
er sich vor der Entwertung schützen wollte.
Es ist kein Wunder das der Etat des Staates
wie auch der Gemeinden trotzdem immer
mehr
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mehr Steuern bewilligt wurden total in Unordnung
geriet. An Steuern gab es weit über 20 Sorten.
So gab es eine Einkommen=, Umsatz=, Gewerbe=, Betriebs,
Vermögens=, Wertzuwachs= Stempel=, Kraftfahrzeug=,
staatl. Grundvermögens=,
Wertzuwachs= | Besitzwechssel= Gemeinde=, Er[b]schafts=,
Schenkungssteuer, sodann noch eine Brotabgabe
>Landabgabe, Vergnügungssteuer und andere mehr.
Doch alle ge[n]ügten noch nicht mal um die Beamten
damit zu lohnen. Als der Dollar in der zweiten
Hälfte des November seinen höchsten Stand von
4 Billionen und 200 Milliarden erreicht hatte
und die Reichsbanknoten und das viele sonst
noch im Umlauf befindliche Notgeld unter einer
Milliarde nicht mehr als Zahlungsmittel mehr
angesprochen, sondern Zentnerweise und
Fuderweise dem Altpapierhändler verkauft
wurde, sah die deutsche Regierung und
das Volk ein das es nicht mehr so weiter
gehen konnte. Nun wurde die Notenpresse
stillgelegt und wertbeständige Zahlungs=
mittel geschaffen. Es waren dieses durch
Sachwerte gedekte Scheine, welche als
Übergangsgeld
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Übergangsgeld bis zur angestrebten Gold=
währung betrachtet wurden. Um den Etat
wieder in Ordnung zu bringen, wurden
radikale Sparmaßnahmen durchgeführt
und die Steuern nach Goldmark berechnet,
was sich bald als recht fühlbar erweisen
sollte. 21
In der Gemeinde Boke waren in
diesem Jahre 20 Geburten 11 Sterbefälle und
7 Eheschließungen zu verzeichnen.
Der Inhalt der Chronik wurde
der Gemeindevertretung mitgeteilt und
zur Unterschrift vorgelegt.
Boke, den 8 Januar 1924
Der Vorsteher: | Die Gemeindevertretung. |
Tölle | |
Pottmeier | |
Schulte | |
Thiele | |
Lipsmeier | |
Köhnhorn |
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21 Chronik d. Menschheit, S. 894: „Deutsches Reich, 15.11.1923 (...) Mit der Ausgabe einer neuen Währung,
der Rentenmark, wird die Inflation in Deutschland beendet. Die Deckung der neuen Währung sichern
industrielle Vermögen und Hypotheken auf Agrarland. Anfang November hatte die Inflation in Deutschland
ihren Höhepunkt erreicht (...) Die Entwertung der Papiermark hatte solche Ausmaße angenommen, daß im
November das Währungssystem zusammenbrach.“