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08.05.2024
Lippedorf Boke

Exkursion zum Truppenübungsplatz Senne

Paul Bentler schildert Eindrücke vom Besuch

Der Heimatverein organisierte Ende August diesen Jahres einen Ausflug zum Truppenübungsplatz Senne.
Für mich und sicherlich auch für die meisten der Teilnehmer war diese Exkursion in die Senne trotz des nicht so schönen Wetters ein tolles Erlebnis.

Teilnehmer des Ausflugs in die Senne
Die Teilnehmer der Exkursion werden von Dr. Gerhard Lackmann (vorn mi. re.) über das Verhalten und den Umgang mit der Natur in der Senne informiert.

Um 13:30 Uhr ging es mit dem Bus los zur Heidschnuckenschäferei nach Hövelhof, dort stieg der Leiter der Exkursion Dr. Gerhard Lackmann von der Biologischen Station Senne zu und pünktlich um 14:00 Uhr standen wir vor der geschlossenen Schranke, die uns den Weg zum Truppenübungsplatz Senne versperrte.
Nach einer kurzen Einweisung zu Verhaltensregeln und allgemeinen Informationen zum Truppenübungsplatz und nachdem alle Teilnehmer mit Unterschrift ihre Zustimmung erklärten, konnten wir in das Sperrgebiet hineinfahren.

Während der Busfahrt durch das militärische Übungsgelände erfuhren wir sehr viel Interessantes zur Größe, zur Geschichte und zur militärischen Nutzung des Truppenübungsplatzes Senne, bevor wir Haustenbeck erreichten, um von dort aus die Exkursion zu Fuß fortzusetzen.

Zu Fuß ging es durch die beeindruckende Landschaft entlang des Haustenbaches, durch Wald- und Offenflächen, durch Sand- und Heidelandschaft.
Die fachkundigen Erklärungen von Dr. Gerhard Lackmann zu Kastentälern, den Sennebächen, Ameisenlöwen, Wildbestand, Wacholder, Heidschnucken, Naturschutz und vieles mehr machten die sieben Kilometer lange Wanderung zu einem kurzweiligen Erlebnis.
Er vermittelte anschaulich die geschichtlichen, biologischen und geologischen Gegebenheiten der Senne.

Nach 3 ½ Stunden Fußweg fuhren wir mit dem Bus noch einmal quer durch den Truppenübungsplatz zurück zur Schäferei der Biologischen Station Paderborn.
Dort hatte der Heimatverein Boke in der Scheune einen kleinen Imbiss vorbereitet. Es gab Heidschnuckenbratwurst und kühle Getränke.

Es dämmerte schon, als wir am Abend gegen 19:00 Uhr gut gelaunt wieder in Boke eintrafen.


Persönliche Eindrücke
Für mich persönlich war die Exkursion eine Mischung aus Bildungsfahrt und Ausflug in die Natur.
Herr Dr. Lackmann versteht es, die umfangreichen Informationen zum Truppenübungsplatz Senne und der Natur und deren Zusammenhänge für jedermann verständlich und interessant rüberzubringen.

Die Schönheit und die Weite der Heidelandschaft, die ich mitten des Truppenübungsplatzes nicht vermutet habe, überraschte mich.

Neben der tollen Heidelandschaft berührten mich auch die krassen Gegensätze des Truppenübungsplatzes.
Zum einen fuhren wir durch militärisches Übungsgelände, vorbei an Kampfdörfern, Schließanlagen, und von Panzern verwüstetes Gelände, zum anderen befindet sich mitten im Zentrum des riesigen Militärgeländes die unberührte Natur, wo Pflanzen auf dem mageren Sandboden gedeihen und sich Tiere ungestört bewegen können.

Und dann trafen wir, rein zufällig, die ehemaligen Haustenbecker Familien, die vor 60 Jahren ihre Heimat verlassen mussten und sich jedes Jahr an dem ursprünglichen Standort der Kirche versammeln, um ihrem alten Dorf Haustenbeck zu gedenken und um alte Freunde zu treffen.

Das geschieht seit vielen Jahren mitten im militärisch genutzten Übungsgelände mit Unterstützung und in guter Zusammenarbeit mit den britischen Streitkräften, die haben über den Truppenübungsplatz die Rechtshoheit.

Was mich und auch Herrn Dr. Lackmann von der Biologischen Station Paderborn sehr freute, war das große Interesse und die Begeisterung der Teilnehmer an dieser Exkursion.
Sie hörten interessiert den fachkundigen Erklärungen zu und erfreuten sich an der unberührten Natur. Einige von ihnen genossen regelrecht die Zeit inmitten der weiten Heidelandschaft und wären gern noch länger geblieben.

Der Ausflug war wegen der sehr eingeschränkten Zugänglichkeit des Gebiets und der Schönheit der Natur schon etwas Besonderes.


Weitere Fotos von der Exkursion zum Truppenübungsplatz Senne in der folgenden Fotogalerie
Zum Vergrößern die Fotos anklicken

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Bevor es zu Fuß losgeht, informiert Dr. Gerhard Lackmann über einige Dinge zum Verhalten und Umgang mit der Natur in der Senne.

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Blick auf die in voller Pracht blühende Heide.

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Unter dem schattenspendenen Blätterdach der Bäume haben sich auf dem Boden Pilze angesiedelt.

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Groggi von dem langen Fußweg und den schweren Kameras, Dieter Bolte. Er hat auf dieser Tour  die Schönheit der Natur mit der Kamera festgehalten. Für einige Teilnehmer war die 3 ½-stündige Tour neben dem Naturerlebnis auch eine sportliche Herausforderung.

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Teilnehmer des Ausflugs beim Fußmarsch durch die Sennelandschaft.

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Der Haustenbach und die anderen Sennebäche haben über Jahrhunderte den feinen Sandboden fortgeschwemmt und sich tief im Gelände eingegraben.

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Heide- und Dünenlandschaft, soweit das Auge reicht, unterbrochen von kleinen Waldflächen und einzelnen bizarren Kiefern.

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Nachdem an den Staumauern des Haustenbachs das Wasser abgelassen wurde, entstand neuer Lebensraum für selten gewordene Tiere und Pflanzen.

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Bis auf eine wurden alle Staumauern am Haustenbach wegen großer Schäden und Sicherheitsmängel abgebaut. Dabei stellte sich heraus, dass wegen Algen und Fäulnis im Stauwasser kein Leben mehr möglich war und nach und nach das Wasser abgelassen werden musste.
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Bevor es zu Fuß losgeht, informiert Dr. Gerhard Lackmann über einige Dinge zum Verhalten und Umgang mit der Natur in der Senne.

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Der Schäfer mit seinen beiden Schäferhunden und etwa 1000 Heidschnucken.

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Bernhard Grothoff und Reinhold Mikolajczak vom Heimatverein Boke bereiten den Imbiss vor. Sie wussten, dass die Teilnehmer der Exkursion großen Durst und Hunger mitbringen und nicht lange warten möchten. Herzlichen Dank dafür!

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Der Ausklang der Exkursion fand in der Scheune der Heidschnuckenschäferei statt. Das leibliche Wohl kam dabei nicht zu kurz.

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Es wurde schon dunkel, als die Teilnehmer der Exkursion den Heimweg antraten. Diesen Frauen sieht man an, dass sie einen tollen Tag erlebt haben.


09.12.2014    Text: Paul Bentler   Fotos: Paul Bentler und Dieter Bolte

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