Boker gedenken in Quérénaing Ende des Ersten Weltkriegs
Erstmals legen Deutsche am Ehrenmal Kranz zum Gedenktag nieder – Große Geste der Freundschaft
Vor 100 Jahren, am 11. November 1918, wurde der 1. Weltkrieg beendet. Auch in dem Boker Partnerdorf Quérénaing war zuvor der Krieg in das Leben der Menschen eingebrochen.
Zum Gedenken an das Ende dieser Urkatastophe, welcher von den Franzosen auf Grund der hohen Verluste „Großer“ Krieg genannt wird, nahm eine kleine Delegation des Heimatvereins Boke und der Kameradschaft ehem. Soldaten Boke auf Einladung von Quérénaings Bürgermeister Didier Joveniaux an den Feierlichkeiten teil.
Bei der Gedenkfeier wurde der Opfer der Kriege gedacht; hierbei wurden in Quérénaing mehrere Orte zum Gedenken aufgesucht.
An der Gedenkfeier nahmen neben dem Bürgermeister mit seinem Gemeinderat die Fahnenabordnungen des Dorfes und zahlreiche Dorfbewohner teil. Zu den Teilnehmern gehörte auch eine Gruppe mit historischen Uniformen. Die Musikkapelle aus Quérénaing sorgte für die musikalische Begleitung. Von den Delegationsteilnehmern reihte sich der Oberst der Boker Kameradschaft, Werner Berkemeier, als Fähnrich mit der Kameradschaftsfahne in die Fahnenabordnung ein.
Orte des Gedenkenswaren der Friedhof mit englischen Kriegsgräbern, eine Gedächtniskapelle an der Hauptstraße Rue Jean Monnet, eine Gedenktafel an der Rue de Maing und das Ehrenmahl auf dem Dorfplatz in der Nähe der Kirche. Die Gedächtniskapelle und die Gedenktafel kennzeichnen den Ort, an dem am 25. August 1914 nach einem Gefecht zwischen deutschen Soldaten und französischen Grenzbeamten 20 Dorfbewohner erschossen wurden; das Dorf wurde anschließend von den deutschen Soldaten angezündet.
Die Hauptgedächnisfeier fand am Ehrenmal statt.
Nach einer Gedenkminute für die Opfer von Krieg und Gewalt legten Bürgermeiser Didier Joveniaux und Jacques Labbé, der Präsident der Kameradschaft, Blumenbouqets vor dem Ehrenmal nieder.
Josef Schäfermeyer vom Boker Partnerschaftsarbeitskreis, welcher die Delegation anführte, legte zum Gedenken einen Kranz nieder.
Gemeinsame Kranzniederlegung am Ehrenmal mit Teilnehmern aus Quérénaing und Boke.
Anschließendhielt der Präsident der Kameradschaft von Quéréraning, Jaques Labbé, eine Gedenkrede.
Im Anschluss richtete Josef Schäfermeyer das Wort an die Teilnehmer der Gedenkfeier. In seiner Rede machte er darauf aufmerksam, dass es für die Boker Delegation eine große Ehre ist, als Deutscher an der Gedenkfeier teilzunehmen, insbesondere, wenn die Erinnerung an die schreckliche Tragödie in Quérénaing ins Bewustsein rückt. Er mahnte, aus der gemeinsamen Geschichte zu lernen und den Frieden zu bewahren. Alle seien aufgefordert, einen Beitrag zum Frieden zu leisten. Auch der europäische Gedanke hat in den vergangenen Jahren den Frieden bewahrt. Für ein friedliches Miteinander heißt es aber auch Kompromisse zu finden.
Hervé Lainé vom französischen Partnerschaftskomitee übernahm die Übersetzung.
Quérénaings Bürgermeister Didier Joveniaux gedachte zuerst der bei Auslandseinsätzen Getöteten und trug danach eine zentrale Rede von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vor.
In der Rede erinnerte er an die Greuel des Krieges und forderte zur Erhaltung des Friedens auf.
Zum Abschluß der Zeremonie wurde von der Musikkapelle die Marseillaise, die französische Nationalhymne, gespielt.
Ein besonderes Zeichen für den Frieden wurde mit dem Auflassen von Brieftauben gesetzt, welche die Beteiligten der Gedächtnisfeier und die Schulkinder aus ihren Händen in den Himmel steigen ließen.
Im Salle Multi Spectacle stießen anschließend alle bei einem Umtrunk auf den Frieden und die Freundschaft an.
Eine Ausstellung mit Gegenständen aus dem Privatbesitz und mit Infotafeln, von den Schülern des Dorfes erarbeitet, brachte den Besuchern die Zeit des ersten Weltkriegs näher.
Der Gedenkfeier vorausgegangen war ein Festabend in historischen Kostümen, bei dem ein Essen aus der Gulaschkanone wie vor 100 Jahren serviert wurde.
Für die Teilnehmer aus Boke war es eine besondere Geste der Freundschaft und Versöhnung, an der Gedenkfeier teilzunehmen. Es war das erste mal seit 100 Jahren, dass die Deutschen an diesem Gedenktag einen Kranz niederlegen.
Zeigt es doch das gute freundschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Partnerdörfern.
Bericht und Fotogalerie auf der Internetseite von Quérénaing
Einen Bericht und eine Fotogalerie über den Festabend in historischen Kostümen, welche der Gedenkfeier am Abend vorausgegangen war, gibt es auch auf der Internetseite unseres Partnerdorfs Quérénaing. Unter dem folgenden Link erfolgt eine Wiedergabe der Seite in deutsch mit dem Google Übersetzer:
https://www.querenaing.fr/repas-en-commemoration-du-centenaire-de-larmistice-de-1918/
Auch über die Gedenkfeier gibt es einen Bericht und eine Fotogalerie. Unter dem folgenden Link erfolgt eine Wiedergabe der Seite in deutsch mit dem Google Übersetzer:
https://www.querenaing.fr/11-novembre/
Bedienung der Fotogalerie:
Ein Foto kann durch Anklicken der grauen Punkte unterhalb des dargestellten Fotos ausgewählt werden oder es kann durch Anklicken und Ziehen des Fotos nach links oder rechts in der Fotogalerie vor und zurück geblättert werden.
21.11.2018 Fotos/Video: Christophe Dassonville (CD), Josef Schäfermeyer (JS), Wolfgang Uhling (WU)