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07.12.2025
Boke - Jumlage

Partnerschafts­treffen in Boke 1991

Lippedorf Boke im Blickfeld Europas
Französische Ehrenmedaille auch an Boker Bürger

Das die deutsch - französische Freundschaft nicht nur auf dem diplomatischen Parkett der beiden Hauptstädte ausgeübt wird, sondern auch im Lande selbst, zeigte in diesen Tagen das Lippedorf Boke.
Dem Sinn des hochaktuellen europäischen Gedankens wurde mit einer deutsch - französischen Begegnung Zeichen gesetzt.

Ankunft der französischen Gäste aus Quérénaing in Boke
Ankunft der französischen Gäste aus Quérénaing in Boke

Nachdem im letzten Jahr eine Gruppe von 50 Boker Bürgerinnen und Bürger unter der Leitung des Heimatvereins zu einem Besuch in Quérénaing weilte und dem offiziellen Akt der Partnerschaftsbesiegelung beiwohnte, waren zum Europatag am 4. und 5. Mai 57 Personen aus dem Partnerdorf Quérénaing zu einem Gegenbesuch nach Boke gekommen.
Boke hat als erster und einziger Ortsteil der Stadt Delbrück die Partnerschaft urkundlich fixiert.

Boke und Quérénaing blicken seit ca. 1150 Jahren auf den gemeinsamen Schutzpatron St. Landolinus zurück. Seine Reliquien wurden im Jahre 836 aus dem Kloster Crespin nach Boke überführt. Sie ruhen in der Boker Pfarrkirche St. Landelinus (Landolinus).
Das Kloster von Crespin ist Begründer und Namensgeber der Kirche und Pfarrei in Quérénaing.

Die Delegation wurde angeführt von Bürgermeister Michel François. Er wurde begleitet von dem stellvertretenden Bürgermeister von Valenciennes Dr. Stéphane Leman.
Nach einer Begrüßung durch den Heimatverein wurden die französischen Freunde bei einem Sektempfang mit den Gastfamilien bekannt gemacht.

Am Nachmittag wurde ein Festhochamt in der St. Landolinus Pfarrkirche gefeiert, welches von Pfarrer Aloys Maas zelebriert und vom Kirchenchor mitgestaltet wurde.
Nach dem Gottesdienst hatten sich zahlreiche Ehrengäste eingefunden.
Zu den Gästen gehörten unter anderen der Bundestagsabgeordnete Friedhelm Ost (CDU), sowie der Bürgermeister der Stadt Delbrück Stephan Knies.

Am Ehrenmal schloß sich eine Gefallenenehrung unter Teilnahme der Fahnenabordnungen an; es wurde ein Blumenbouquet niedergelegt und gemeinsam der Toten beider Weltkriege gedacht.

Bundestagsabgeordneter Friedhelm Ost hält die Gedenkrede am Ehrenmal
Der Bundestagsabgeordnete Friedhelm Ost (2. v. li.) hält die Gedenkrede am Ehrenmal. Dorotheé Wittrock (li.) übersetzt.
Auf der rechten Seite die Fahnenabordnungen der Kameradschaft ehemaliger Soldaten und die Schützenbruderschaft St. Landolinus.

Der Festakt auf dem Schulplatz wurde mit einer Flaggenparade unter Abspielen der französischen und deutschen Nationalhymnen durch den Boker Musikverein eingeleitet.

In seiner Eröffnungsansprache betonte Bürgermeister Michel François, daß das Beispiel der Partnerschaft andere Städte und Dörfer inspirieren kann, ein stärkeres und festeres Europa zu gestalten.

Mit der deutsch-französischen Freundschaft wird eine Basis für das Zusammenwachsen Europas geschaffen, bemerkte Bundestagsabgeordneter Friedhelm Ost in seiner Rede.
Kinder, Menschen und Jugendliche sollen sich begegnen und das Gefühl haben, daß sie gemeinsam aufbrechen und die Vision eines gemeinsamen Europa realisieren.

Heimatvereinsvorsitzender Reinhard Schulte blickte in seiner Rede auf das Zustandekommen der Partnerschaft zurück und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Menschen aus Boke und Quérénaing ein fester und verläßlicher Bestandteil des europäischen Hauses sein werden und an seinem Weiterbau durch ihre Freundschaft aktiv helfen.

Der Festakt wurde mit der Einweihung des Quérénaing Weges durch Bürgermeister Stephan Knies fortgesetzt. Zum Staunen der Bevölkerung trug er seine Taufrede in der französischen Sprache vor.
Mit der Benennung des Weges verband er den Wunsch, daß die Verbindung zwischen Boke und Quérénaing lange halten möge. 

Bürgermeister Stephan Knies hält die Festrede zur Einweihung des Quérénaingweges
Bürgermeister Stephan Knies (li.) hält die Festrede zur Einweihung des Quérénaingweges.
Aufmerksame Zuhörer Bürgermeister Michel François (mi.) und Heimatvereinsvorsitzender Reinhard Schulte (re.)

 

Enthüllung des Schildes Quérénaingweg
Heimatvereinsvorsitzender Reinhard Schulte (li.), Bürgermeister Michel François (hi.) und Bürgermeister Stephan Knies (vorn) enthüllen das Schild Quérénaingweg.

 

Das enthüllte Schlld Quérénaingweg
Unter dem enthüllten Schild Quérénaingweg:
(hinten v. li. n. re.) Heimatvereinsvorsitzender Reinhard Schulte, Bürgermeister Stephan Knies, Bürgermeister Michel François (verdeckt), Hermann Schäfermeyer, Bernard Gilles (verdeckt)
(vorne v. li. n. re) Bundestagsabgeordneter Friedhelm Ost, Jean Mauviel, Altbürgermeister Bernhard Kößmeier

Nach einem gemeinsamen Abendessen im Pfarrheim wurde der Abend gemütlich im festlichen Rahmen mit der ganzen Gemeinde gefeiert. 

Bei dieser Gelegenheit sprach der stellvertretende Bürgermeister von Valenciennes Dr. Stéphane Leman eine Einladung an die Boker Bevölkerung aus, das Rathaus von Valenciennes zu besuchen.

Weiterhin wurden an diesem Abend Ehrungen vorgenommen.
Dr. Stéphane Leman überreichte dem Heimatvereinsvorsitzenden Reinhard Schulte und dem Bürgermeister von Quérénaing Michel François die Ehrenmedaille der Stadt Valenciennes.
Einen Teller mit dem Bildnis des Rathauses von Valenciennes überreichte er an Altbürgermeister Bernhard Kößmeier, Hermann Schäfermeyer und Heinrich Figgemeier, sowie an seine Gastfamilie Georg Hüppmeier.

Einen Gedenkteller aus Quérénaing überreichte Michel François an Reinhard Schulte. Im Gegenzug erhielt der Bürgermeister ein Namensschild mit dem Schriftzug des Quérénaing Weges.
Bürgermeister Michel François sprach eine Einladung aus, Quérénaing zu besuchen, wenn man über die Autobahn Lüttich - Paris in Urlaub fährt, denn der Ort liegt nur 7 km von der Autobahnausfahrt Valenciennes-Süd entfernt.

Am Sonntagvormittag wurde die Saatveredelung in Thüle besichtigt.
Von dem technischen Leiter Josef Troja wurde den französischen Gästen die Aufgabe der Saatveredelung in einem Diavortrag erläutert. Es schloß sich eine Besichtigung des Versuchsbetriebs und der biotechnischen Labors an.

Unter sachkundiger Führung von Ortsheimatpfleger Bernhard Kößmeier wurde den Gästen am Nachmittag in einer Besichtigungstour die Entwicklung von Boke erklärt.
Nach einem Aufenthalt, auf dem im Fachwerkstil erhaltenen Hof Leiwesmeyer, führte die Fahrt an den ehemaligen Flößwiesen entlang nach Delbrück.
Hier wurde den Gästen in einem Rundgang das Schulzentrum und der in einem Rundling ausgeprägte Kirchplatz mit der St. Johannes Baptist Kirche gezeigt.

Besuch auf dem Hof Leiwesmeier
Besuch auf dem Hof Leiwesmeier

Gegen Abend traten die französischen Gäste die Heimreise an, nachdem ihnen zuvor ein Imbiss im Pfarrheim gereicht wurde.

Für die Übersetzung sorgten Dorotheé Wittrock und Dr. Didier Verschelde, sowie Clotilde und Josef Brinkmann.

Die Partnerschaft wird durch das Engagement der Boker Bevölkerung getragen.
Dies zeigt sich darin, daß alle Gäste während der beiden Besuchstage in Gastfamilien untergebracht waren.

Erst kürzlich, vom 20.-27. April 1991, waren 20 Grundschüler mit Ihren Begleitern zu Gast in Boke. Die Grundschüler aus Quérénaing nahmen am Unterricht der Grundschule in Boke teil.
Durch diese Aktivitäten wird eine breite Basis für die weitere partnerschafliche Beziehung geschaffen.

Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich eine Entwicklung durch Besuche und Gegenbesuche, auch auf privater Ebene ergeben, die hüben wie drüben zahlreiche Aktivitäten entwickelt hat und so die Partnerschaft mit Leben erfüllt.

Ein besonderer Dank gilt allen Helfern und den Gastfamilien, die zu dem Gelingen des deutsch-französischen Partnerschaftstreffens beigetragen haben.


10.05.1991    Text: Josef Schäfermeyer   Fotos: Josef Schäfermeyer

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