Partnerschaftstreffen in Quérénaing 1994
Boker Partnerschaftsfreunde besuchten das Partnerdorf Quérénaing
Zum Zeichen der Freundschaft Landelinus-Linde gepflanzt
Vor über fünf Jahren wurde die Idee des Partnerschaftsgedankens zwischen Boke und dem nordfranzösischen Quérénaing geboren; ein Jahr später wurde die Partnerschaft durch den Austausch von Partnerschaftsurkunden besiegelt.
Eine Delegation von 54 Boker Bürgerinnen und Bürger besuchte unter der Leitung des Heimatvereins das Partnerdorf Quérénaing.
Im Reisegepäck hatte die Boker Delegation eine Linde mitgebracht, welche in einem Festakt unter der Anteilnahme der Bevölkerung gepflanzt wurde.
Die Linde aus Boker Erde symbolisiert das Wachsen der langjähren Partnerschaft und erinnert an das Zusammenwachsen der beiden Völker.
Bürgermeister Michel François (1. v. re. knieend), Heimatvereinsvorsitzender Reinhard Schulte (2. v. re. knieend), dahinter stehend Altbürgermeister Bernhard Kößmeier, Josef Schäfermeyer vom Partnerschaftsarbeitskreis (3. v. re. knieend)
Während der beiden Besuchstage waren die deutschen Gäste in Gastfamilien untergebracht und lernten so die herzliche französische Gastfreundschaft und Lebensgewohnheit kennen.
Durch die familiäre Atmosphäre konnten neue Kontakte geknüpft und bestehende Freundschaften vertieft werden.
Die Sprachverständigung konnte durch die Herzlickeit in den Gastfamilien überwunden werden.
Die Boker Delegation traf gegen Mittag in Quérénaing ein und wurde von Bürgermeister Michel François begrüßt. Bei einem Sektempfang wurden die Boker anschließend mit den Gastfamilien bekannt gemacht.
Am Nachmittag schloß sich eine Besichtigung der Landeshauptstadt Lille an.
Lille ist eine bedeutende Industrie- und Handelsstadt Nordfrankreichs mit geschichtsträchtiger Vergangenheit.
Neben einer Besichtigungstour durch die Stadt wurde das Rathaus besucht.
In dem Rathaus wurde seinerzeit der Vertrag zwischen Frankreich und Großbritannien zum Bau des Eurotunnels geschlossen.
In dem Rathaus klärte eine Ausstellung über die Befreiung Lille`s vor 50 Jahren (1944) auf.
Weiterhin wurde der neu erbaute TGV Bahnhof besucht, welcher einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt für Nord-West-Europa darstellt.
Bei einem Bummel durch das neu eröffnete Einkaufszentrum des Komplexes EURALILLE wurden anschließend Souvenirs für die Daheimgebliebenen gekauft.
Die Boker waren erstaunt, in welchen europäischen Dimensionen in Lille gedacht wird.
Gegen Abend fand ein gemeinsames Abendessen der Gäste und Gastgeber in einem "Chalet" in der von Vaubaun gebauten Festungsstadt Le Quesnoy statt.
Der weitere Abend wurde mit Tanz in geselliger Runde gefeiert.
Links von der Linde Bürgermeister Michel François, dahinter Heimatvereinsvorsitzender Reinhard Schulte, rechts von der Linde Hervé Lainé, dahinter Josef Schäfermeyer. Der 3 jährige Marcel Brinkmann, der jüngste Boker Teilnehmer, begießt die Wurzeln der Linde, damit sie anwachsen.
Aufmerksame Beobachter der Pflanzaktion Altbürgermeister Bernhard Kößmeier (li.) und Jean Mauviel (re.)
Der Höhepunkt des Partnerschaftstreffens fand am Sonntagvormittag statt.
Neben der St. Landelinus Kirche auf dem Dorfplatz in Quérénaing wurde in einem gemeinsamen Festakt eine Linde aus Boker Erde gepflanzt.
Die Linde, geschmückt mit zwei Schleifen in den Nationalfarben der beiden Partnerorte, ist ein Geschenk von Altbürgermeister Bernhard Kößmeier, der seinerzeit mit Hermann Schäfermeyer die ersten Kontakte mit Quérénaing geknüpft hatte.
Die Linde symbolisiert das Wachsen der Partnerschaft und Freundschaft zwischen den beiden Partnerorten und stellt ein Zeichen der Verbundenheit der Boker mit den Bewohnern von Quérénaing dar, betonte der Heimatvereinsvorsitzende Reinhard Schulte in seiner Rede. Durch gemeinsame Aktivitäten hat sich eine Entwicklung ergeben, wodurch die beiden Dörfer näher zusammengewachsen sind.
Josef Schäfermeyer vom Partnerschaftsarbeitskreis des Heimatvereins hob in seiner Rede hervor, daß die Linde als etwas Besonderes gelten möge und ein Wahrzeichen Quérénaings werde, so wie in Boke die neu gepflanzte "Landelinus-Eiche" als etwas Besonderes gilt. Die Linde soll an das Zusammenwachsen der beiden Völker erinnern.
Auf den Vorschlag von Altbürgermeister Kößmeier wurde die Linde unter der Zustimmung von Bürgermeister Michel François und der Bevölkerung auf den Namen "Landelinus-Linde" getauft.
Der Festakt wurde mit einem Umtrunk abgeschlossen.
Der weitere Nachmittag wurde in den Gastfamilien verbracht.
Nach zwei ereignisreichen Tagen war am späten Nachmittag der Zeitpunkt zur Abreise gekommen und schweren Herzens wurde die Rückfahrt nach Boke angetreten.
Das Partnerschaftstreffen war durch ein reges Interesse der jugendlichen Teilnehmer geprägt, welches auf noch engere Beziehungen zwischen den beiden Orten in der Zukunft hoffen läßt. Den inneren Beweggrund einer Partnerschaft bilden die Kinder und Jugendlichen, welche den Gedanken der Partnerschaft in Zukunft tragen werden.
30.09.1994 Fotos: Josef Schäfermeyer
Alle Rechte vorbehalten